Hochwasserereignis auch in Wuppertal immer noch aktuell

Bereits seit sieben Monaten gibt es für die schwer vom Hochwasser betroffenen Menschen in Wuppertal kaum ein anderes Thema mehr als sich täglich mit dem Wiederaufbau ihres Zuhauses zu beschäftigen. Mit 186 betroffenen Haushalten waren wir, von der Diakonie Wuppertal, seither in Kontakt.

37 Haushalte traf es damals so hart, dass sie zeitweise evakuiert werden mussten. Sie kamen bei Verwandten oder in der Jugendherberge unter – eine starke psychologische Belastung. 95 Haushalte konnten ihre Schäden mit Hilfe der Soforthilfen des Landes NRW und der Diakonie Wuppertal ausgleichen. Das wäre ohne die Unterstützung der vielen Spender in ganz Deutschland nicht möglich gewesen, denen wir an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich danken. Dennoch benötigen 60 Haushalte, nach Einschätzung der Diakonie, die Aufbauhilfe des Landes NRW, weil die Kosten für die Wiederherstellung der Gebäude in einem enorm hohen Bereich liegen.

Die psychologische Belastung hat seither nicht abgenommen. Und wie tief die Angst sitzt, zeigt sich, wenn der Regen zurückkommt. In den letzten Wochen führten die Wupper und der Morsbach wieder viel Wasser – manchmal war es wieder knapp – die Wupper drohte wegen des andauernden Regens erneut über die Ufer zu treten. Was nicht passierte riss dennoch Wunden auf. Die Menschen in der Kohlfurth, im Morsbachtal und in Beyenburg wurden erneut mit ihren Ängsten konfrontiert.

„Die Betroffenen in Wuppertal benötigen eine kontinuierliche Unterstützung.“ fordert Bärbel Hoffmann, Geschäftsführerin im Bereich Kinder, Jugend, Familie der Diakonie Wuppertal. „Es bedarf Ansperchpartner:innen, die auch an Wochenenden Auskunft über den Pegelstand und den Grad der Bedrohung geben können. Naturkatastrophen nehmen sich keine Auszeit und kennen auch kein Wochenende“.

Wie wichtig der persönliche Kontakt zu den Betroffenen ist, zeigte unter anderem auch der Besuch von NRW Heimatministerin Ina Scharrenbach in Beyenburg. Viele Betroffene mussten letztes Jahr die akuten Schäden mit ihrem Privatvermögen zahlen, denn Gutachter oder Handwerker waren bereits im letzten Jahr schon ausgelastet und schwer greifbar. Insgesamt 12.000 Wideraufbauanträge liegen dem Land NRW vor. Nicht nur versprach die Ministerin landesseitig finanzielle Hilfe und eine beschleunigte Antragsstellung, sie sprach auch persönlich mit den Betroffenen. Denn viele fühlten sich aufgrund ihrer besonderen Situation vom Verfahren und den finanziellen Hilfen ausgegrenzt. Die Ministerin stellte jedoch klar, dass auch Betroffene mit Sonderfällen unter Umständen finanziell unterstützt werden. Dies muss jedoch stets im Einzelfall geprüft werden und sie sicherte allen Betroffenen zu sich direkt mit dem Heimatministerium in Verbindung zu setzen.

Auch die Diakonie Wuppertal unterstützt weiterhin die vom Hochwasser betroffenen Menschen.

Im Rahmen der Diakonie Katastrophenhilfe beraten Tim Bartsch und Bärbel Hoffmann über Haushaltsbeihilfen und Härtefond sowie über die Aufbauhilfen des Landes NRW. Sie unterstützen bei der Beschaffung der notwendigen Papiere und halten Kontakt mit den zuständigen Behörden. Jeden Mittwoch von 14.00 – 16.00 Uhr und Freitag von 15.00 – 17.00 Uhr sind die Mitarbeitenden in dem Beratungscontainer, Kohlfurther Brücke 79, 42349 Wuppertal vor Ort.

Außerhalb der Sprechzeiten in dem Kohlfurther Containerbüro steht Frau Hoffmann für Rückfragen unter folgenden Rufnummern zur Verfügung:

Telefon: 0202 / 97444112
Mobil: 0163 / 6974443