Auch digitale Begegnungen geben Kraft

Was ist Ihr Lichtblick in der Corona-Krise? Was macht Ihnen gerade jetzt Hoffnung oder Freude? Heute mit Romina Volmer.

Auch in diesem Jahr haben Freunde und Bekannte In der Fastenzeit weniger digitale Medien genutzt: „Digital Detox“ (ein Verzicht auf digitale Medien) anstelle des eigentlichen Fastens. So fokussieren sie sich auf das Familienleben oder eine Freizeitgestaltung fern von der digitalen Welt.

Ich kann diese Entscheidung nachvollziehen, besonders, weil tägliche Spaziergänge mit meiner Familie und unserm Hund in unserer schönen Umgebung im Bergischen Land mir viel Kraft geben. Der Verzicht auf Soziale Medien oder digitale Nachrichtendienste ist für mich aber zu Zeit der Corona-Pandemie unvorstellbar.

Heute ziehe ich meine Kraft auch aus digitalen Begegnungen mit Freunden und der Familie. Heute halten wir unsere sozialen Kontakte mit Skype und WhatsApp aufrecht, halten so zusammen: Separat und digital. Das macht mir Mut.

#flattenthecurve und die daraus resultierenden Maßnahmen (richtiges Händewaschen, korrekter Hust- und Niesettikete und Abstand halten) verdonnern uns in eine ungewollte Isolation. Der Blick in Soziale Netzwerke stärkt mich dann, wenn ich an diese Isolation denke.

Plötzlich fühle ich mich nicht mehr alleine, lese die Gedanken und Kommentare meiner Freunde oder den Seiten, denen ich folge. Ich like und kommentiere mit und tausche mich so aus. Das noch regionaler als zuvor. Ich folge neuen Accounts aus Wuppertal auf Instagram, schaue den Videostream der Elefanten aus dem Wuppertaler Zoo oder verfolge den neuen YouTube Kanal meiner Gemeinde aus Beyenburg-Laaken.

Wir dürfen uns nicht mehr versammeln, dennoch leben wir unseren Glauben im Gebet, der Fürbitte, dem Glaubensgespräch, der Nächstenliebe – zu Zeiten von Corona eben digitaler als sonst.

Wem es schwer fällt aus diesen Angeboten Hoffnung zu ziehen, der schaut morgens aus dem Fenster und folgt einem Spruch, den ich erst heute Morgen bei Instagram in einer Story gelesen habe: „Je öfter die Sonne aufgeht, je schneller geht Corona unter“.

Romina Volmer

ist Mitarbeiterin in der Öffentlichkeitsarbeit der Diakonie Wuppertal.

Archivfoto: Bettina Osswald